Aigen einst und heute - Seehöhe 446 m
Die weltliche Pfarre umfaßt die Orte Diemschlag, Kollmitzgraben, Liebenberg, Pfaffenschlag, Radl, Sauggern und Tröbings und Drösiedl 21 – Trausmühle.
Kirche zum Hl. Jakobus; Volksschule; Raiffeisenkassenfiliale von Raabs
Als eigene Gemeinde umfaßte es die Orte Diemschlag, Liebenberg, Pfaffenschlag und Sauggern.
Derzeit 50 Häuser, 112 Einwohner, davon 39 mit Zweitwohnsitz, somit 73 ständige Bewohner ( 1850 = 208) Die Gesamtfläche beträgt 271,37 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten4,60 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 200,37 ha, auf Wald 56,66 ha, auf Gewässer 2,98 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, etc.)6,76 ha
Die erste urkundliche Erwähnung fällt um die Zeit von 1230, als das Stift St. Georgen an der Traisenmündung (1244 wegen ständiger Hochwasserbedrohung nach Herzogenburg verlegt) vom Passauer Bischof Ulrich mit dem Zehent von „Aygen“ bedacht wurde. Aigen bedeutet soviel wie Eigentum oder Eigenbesitz (im Gegensatz zum Lehensgut).
Sehenswert: Renaissancekirche mit Hochgrab der Hofkirchen.
Inkorporierte Pfarre des Stiftes Geras mit den Orten Oedt, Seebs und Ellends.
Die Kirche ist dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht; seit 1795 Marktrecht; Sparkassenfiliale von Gr. Siegharts.
Die vier Orte Blumau, Ellends, Oedt und Seebs sollten eine Gemeinde bilden. Den Ansuchen von Ellends und Oedt auf Selbständigkeit wurde stattgegeben, jenes von Seebs 1859 abgewiesen. Auffallend dabei ist, daß schon damals die pfarrliche Einheit auch als politisch erstrebenswert schien. Es bildeten daher bis 1970 Blumau und Seebs die Marktgemeinde Blumau.
Derzeit umfaßt Blumau 90 Häuser mit 224 Einwohnern, wovon 73 Zweitwohnsitzer sind. Ergibt 151 ständige Bewohner ( 1850 = 395 Personen). Die Gesamtfläche beträgt 857,53 ha, davon entfallen auf< Bauflächen und Gärten 8,73 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 355,38 ha, auf Wald 467,05 ha, auf Gewässer 1,85 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, Bahngrund, etc.) 24,52 ha
Bereits im Jahr 1150 ist in Blumau eine katholische Kirche bekannt, somit kann eine Ortsgründung schon weit früher angenommen werden. 1220 wird es als „Plumanove" (Mies – Monumenta Boica) 1242 und als „Bloumnowe" (Schweikhart) erwähnt, das bedeutet eine Au mit reichem Blumenschmuck.
Sehenswert ist die Pfarrkirche, die in ihrem barocken Erscheinungsbild, vor allem in Hinblick auf die Zoller-Fresken, ein Kleinod sakraler Baukunst darstellt.
Kapelle zum Hl. Johannes dem Täufer aus dem Jahr 1819.
Gehörte zur Gemeinde Aigen.
Derzeit 29 Häuser mit 61 Einwohnern davon 17 mit Zweitwohnsitz, somit 44 ständige Bewohner (1850 = 167 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 321,47 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 5,31 ha, auf landwirtschafltiche Flächen 220,46 ha, auf Wald 89,34 ha, auf Gewässer 1,05 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, etc.) 5,31 ha
Urkundlich 1230 als „Tyemslag" erwähnt. Tiemo ist ein alter männlicher Vorname und die Endung -schlag steht für den Begriff der Rodung an diesem Ort.
Es bildete mit Radessen eine Gemeinde. Das Kuriosum war, daß die beiden Katastralgemeinden durch Ludweis getrennt waren und somit keine gemeinsame Grenze hatten.
Derzeit 31 Häuser mit 105 Einwohnern, wovon 35 Zweitwohnsitzer sind. 70 ständige Bewohner (1850=147 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 651,08 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 7,47 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 370,47 ha, auf Wald 255,52 ha. auf Gewässer 4,54 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, etc.) 13,08 ha
Im Jahr 1283 wird der Ort als „Drezzediles" genannt. Die Urkunde wird im Stift Altenburg aufbewahrt und war 1983 Kernstück der 700-Jahrfeier. Die Bedeutung des ersten Wortteiles ist unklar, könnte aber vom slawischen „drezzidla" abgeleitet sein, das den „Ort wo Holzspalter wohnen" bezeichnet. Der zweite Teil könnte „Sitz, Land, Dorf" bedeuten.
Sehenswert ist das Wasserschloß, dessen unverfälschter Renaissancestil im Waldviertel selten anzutreffen ist. Im Zuge von Umbauarbeiten wurden wertvolle Wandmalereien freigelegt. Die Schloßkapelle ist dem Hl. Georg geweiht.
Kollmitzgraben einst und heute - Seehöhe 393 m
Derzeit 29 Häuser mit 49 Einwohnern davon 31 mit Zweitwohnsitz, somit 18 ständige Bewohner (1850 = 188 Personen) 1900 waren es 230, also fast 7 x soviel!
Als selbständige Gemeinde war sie die kleinste in NÖ, was auf Grund der folgenden Zusammenstellung leicht nachvollziehbar ist.
Die Gesamtfläche beträgt lediglich 7,33 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 1,98 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 1,17 ha, auf Wald 0,08 ha jedoch auf Gewässer (Stauraum, Werkskanal, Fluß) 3,23 ha und auf Sonstiges (Ortsraum, etc.) 0,87 ha
1112 wird „Kolmüz" in den Zehentvorschreibungen des Stiftes St. Georgen an der Traisen erwähnt. Kollmitz bedeutet „(Burg) am hohen Berg"
Sehenswert ist die Ruine Kollmitz, die aber, wenn auch nur wenige Meter entfernt, bereits in der KG Kollmitzdörfl und somit in der Stadtgemeinde Raabs liegt. Das kleine E-Werk ist bereits als Industriedenkmal zu bezeichnen.
Liebenberg einst und jetzt - Seehöhe 497 m
Kapelle, Hl. Sebastian, im Baukern noch romanisch. Gehörte zur politischen Gemeinde Aigen.
Derzeit 23 Häuser mit 34 Einwohnern, davon 10 Zweitwohnsitzer, somit 34 ständige Bewohner (1850 = 132 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 226,88 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 3,21 ha, auf landwirtschatlich Flächen 142,23 ha, auf Wald 73,58 ha, auf Gewässer 2,58 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, etc.) 5,28 ha
Erstmals wird 1175 von einem „Otto von Libenberc" berichtet, der als Zeuge in einer Urkunde des Grafen Konrad von Raabs aufscheint. Liebenberg bedeutet einen „Berg, der nach einem Mann mit dem Namen Libo" benannt ist.
Sehenswert ist die erwähnte Sebastiankapelle, die als ältestes Bauwerk in der Gemeinde bezeichnet werden kann. Ursprünglich war sie sogar Pfarrkirche und ist aus der Befestigungsanlage hervorgegangen, von der aber nur mehr geringe Mauerreste am Areal des Hauses Nr. 2 zu finden sind. Andreas von Liebenberg -
Ludweis einst und jetzt - Seehöhe 507 m
(Weltliche Pfarre mit Drösiedl und Radessen, Kirche dem Hl. Ägydius geweiht; Kindergarten, seit 1363 Marktrecht, Postamt, Raiffeisenbankfiliale von Waidhofen/Thaya, Gemeindeamt, Gemeindearzt)
Derzeit 90 Häuser mit 223 Einwohnern, davon haben 40 Zweitwohnsitz 183 ständige Bewohner ( 1850 = 356 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 403,66 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 7,36 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 342,46 ha, auf Wald 41,87 ha, auf Gewässer 1,27 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen) 10,70 ha
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1242 als „Ludwigs" und leitet sich als Siedlung eines Mannes mit Namen Ludwig ab.
Sehenswert ist der Pranger mit Rolandsfigur aus dem Jahr 1706 als Zeichen der Gerichtsbarkeit. In der Pfarrkirche wurden 1983 Renaissance-Wappen freigelegt, die den Zusammenhang mit den damaligen Besitzern von Drösiedl herstellen (Haffner/Echtzell).
Ortsbezeichnungen: Hafnerberg, Bindergasse, Badergasse,
Oedt/Wild einst und jetzt - Seehöhe 563 m
Kapelle, deren Baujahr unbekannt ist, dem Hl. Florian geweiht. Nachdem der Einspruch gegen die Eingemeindung nach Blumau erfolgreich war, bildete der Ort eine selbständige Gemeinde.
Derzeit 30 Häuser, 85 Einwohner, davon 9 Zweitwohnsitzer somit 76 ständige Bewohner (1850 = 204 Einwohner) Die Gesamtfläche beträgt 805,89 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 8,35 ha, auf landw. Flächen 511,60 ha, auf Wald 264,26 ha, auf Gewässer 0,48 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen) 21,20 ha.
Erste Erwähnung 1416 in einer Urkunde des Stiftes Herzogenburg. 1656 war Wolf Freiherr von Oed mit Gemahlin Elisabeth Eigentümer von Schloß Primersdorf. Bedeutung des Namens “beim unbebauten, unbewohnten Grund
Pfaffenschlag einst und jetzt - Seehöhe 495 m
Kapelle aus dem Jahr 1840, der Hl. Maria geweiht. Der Ort war ein Teil der Gemeinde Aigen.
Derzeit 14 Häuser, 41 Einwohner, davon 5 mit Zweitwohnsitz. 36 ständige Bewohner (1850 = 84 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 151,17 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 4,77 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 132,04 ha, auf Wald 7,23 ha, auf Gewässer 0,37 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen) 6,76 ha.
Die erste Erwähnung findet sich 1230 als „Phaffen Slag“. Es bezeichnet eine „Schlägerung im Auftrag oder Besitz eines Weltgeistlichen“.
Radessen einst und jetzt - Seehöhe 526 m
Kapelle zu den Hl. Johann und Paul aus dem Jahr 1838. Radessen bildete mit Drösiedl eine Gemeinde. Eine Kuriosität war dabei, daß die beiden Orte gar keine gemeinsame Grenze hatten, da Ludweis in diesem Bereich an Kl. Ulrichschlag angrenzt.
Derzeit wohnen in 12 Häusern 30 Einwohner, wovon aber 21 einen Zweitwohnsitz haben 9 ständige Bewohner. (1850 = 73 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 186,93 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 3,18 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 172,50 ha, auf Wald 6,19 ha, auf Sonstiges (Verkehrsflächen) 5,15 ha.
Um 1230 dienten dem Landesfürsten in „Raduz“ 9 Lehen. (Loskott) 1260 erfolgt die urkundliche Erwähnung als „Raduz“ und leitet sich vom slawischen Personennamen Radus ab. (Schweikhard)
Radl einst und jetzt - Seehöhe 459 m
Kapelle zum Hl. Laurenz aus dem Jahr 1745. Radl war mit Tröbings eine eigene Gemeinde.
Derzeit wohnen in 43 Häusern 71 Einwohner, wobei 22 einen Zweitwohnsitz haben 49 ständige Bewohner. (1850 = 290 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 469,20 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 6,82 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 390,86 ha, auf Wald 58,55 ha, auf Gewässer 2,28 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, etc.) 10,69 ha.
Erstmals ist „Raedel“ 1204 urkundlich erwähnt. Bei der Gründung ist vom slawischen Personennamen „Radilo“ auszugehen
Sauggern einst und jetzt - Seehöhe 475 m
Gehörte zur Gemeinde Aigen.
Derzeit sind in 20 Häusern 43 Personen ansässig, davon 23 mit einem Zweitwohnsitz. 20 Personen wohnen ständig hier (1850 waren es 74) Miteingerechnet sind auch alle Häuser und Haushalte die im Ortsteil Sauggern bei Kollmitzgraben liegen. Die Gesamtfläche beträgt 237,36 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 2,58 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 127,34 ha, auf Wald 102,86 ha, auf Gewässer 1,20 ha, und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, etc.) 3,38 ha.
Die früheste Namensnennung ist aus dem Jahr 1327 bekannt, wo vom Kauf eines Hofes in „savkkarn“ berichtet wird. Der ursprüngliche slawische Personenname „Supka“ dürfte die deutsche Endung –ern erhalten haben.
Seebs einst und jetzt - Seehöhe 532 m
Kapelle mit unbekanntem Erbauungsdatum aber älteren Ursprunges, der Hl. Maria Himmelfahrt geweiht. Ursprünglich mit Holzturm. Nachdem der Antrag auf Selbständigkeit 1859 endgültig abgelehnt wurde, verblieb es bei der Gemeinde Blumau.
In 30 Häusern wohnen 91 Personen, von denen 16 einen Zweitwohnsitz haben. 75 sind ständige Bewohner. (1850 = 169 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 315,15 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 5,47 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 243,61 ha, auf Wald 55,77 ha, auf Gewässer 1,68 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, etc.) 8,61 ha.
Die erste Erwähnung findet sich als „Cebs“ in einer Kaufurkunde vom 25. September 1300. Der Name Seebs ist slawischen Ursprungs und bezeichnet einen Holzschlag. (Mies) Der Name leitet sich vom slawischen Sebek ab, der die Koseform von Sebastian darstellt. Das ganze Dorf trug aber auch die Bezeichnung „Gut St. Lorenz“, da es den Kanonissinnen St. Lorenz in Wien gehörte. Bemerkenswert sind die Säulen des Pestheiligen Rochus (1752) am oberen Ortsbeginn und der Hl. Rosalia unterhalb des Ortes gelegen. Beide haben Blickrichtung zueinander was darauf schließen läßt, daß sie den Ort vor der Pest schützen sollen.
Tröbings einst und jetzt - Seehöhe 505 m
Kapelle, eher neuerem Datums, der Hl. Maria geweiht. Gehörte zur Gemeinde Radl.
Derzeit wohnen in 19 Häusern 57 Personen, davon haben 10 einen Zweitwohnsitz. 47 Personen wohnen ständig hier. (1850 = 114 Personen) Die Gesamtfläche beträgt 213,27 ha, davon entfallen auf Bauflächen und Gärten 4,20 ha, auf landwirtschaftliche Flächen 145,23 ha, auf Wald 57,81 ha, auf Gewässer 0,69 ha und auf Sonstiges (Verkehrsflächen, etc.) 5,35 ha.
Erstmalige urkundliche Erwähnung um 1230 als „Trebings“. Leitet sich vom slawischen Personennamen „Trebek“ ab, und wurde mit der Genetivendung „s“ eingedeutscht.